Tiere zur Ausstellung vorbereiten

Hallo
das Thema Ausstellungsvorbereitung ist nach meiner Meinung so weitreichend, da könnte man ein abendfüllendes Programm gestalten.
Kurz zu den Fragen von Norbert. Ich wasche mit einem weichen Lappen die Kämme und Kehllappen meiner Tiere, damit die weißen feinen Hautschuppen und ggf. Verunreinigungen weg sind. Auf einem Papierhaushalttuch mache ich ein paar Tropfen Speiseöl und verreibe die im Tuch.Dann werden die Kämme und Kehllappen vorsichtig leicht mit Öl eingerieben. Ich weiß, dass dies manche für nicht richtig halten, da ggf, Federn ölig werden. Aber ich habe gute Erfahrungen gemacht.
Hinweis: viel hilft nicht viel!!
Die Läufe werden ebenfalls in lauwarmen Wasser ordentlich gewaschen. Ggf. nehme ich eine alte Zahlbürste um Verunreinigungen insbesondere an den Schuppen zu beseitigen. Der Ring ist auch ordentlich zu reinigen! Ich Tauche dabei die Ständer insgesamt ins Wasser und reinige auch die Fußbefiederung.
Bei den Zehnägeln ist wichtig das ein Stück noch vorhanden ist. Bei völlig fehlenden Zehnagel kann das ggf ein Ausschlussfehler bedeuten- also u 0 (ungenügend).
Unbedingt sollte man die Tiere nach Milben usw. ansuchen. Am besten schaut man im Bereich der Kloacke nach. Niessen ( Eier des Ungeziefers ) hängen an den Federkielen. Die Tiere dürfen nur ungezieferfrei zur Ausstellung, ansonst können die Tiere von der Ausstellungsleitung entfernt werden oder erhalten das berühnte Kreuz auf der Bewertungskarte (Ausschließende Mängel in Kondition und/oder Pflege) was ein oB (Ohne Bewertung) nach sich zieht.
Wichtig, die Tiere müssen an den Ausstellungskäfig gewöhnt sein! Das versteht sich eigentlich von selbst, da ich immer mal wieder meinen gesamten Bestand in die Käfige stelle um Zuchtstandenttwicklung zu prüfen bzw. vor der Ausstellung sind die Tiere in manchen Bundesländern 5 Tage vorher aufzustallen.
Auf keinen Fall die Tiere aus den Stall, schnell bischen putzen und in die Transportkiste und los.
Fortsetzung folgt!

Jürgen

Hallo werte Zuchtfreunde,
im Dezember 2012 habe ich eine Fortsetzung angekündigt, die nun folgt.
Eine Gewöhnung unserer Tiere an die Ausstellungsboxen/ Volieren halte ich für außerordentlich wichtig.
Unsere Tiere sollen sich dem Preisrichter zeigen. An erster Stelle der Bewertung wird die Form beurteilt.
Hat man das Tier in der Hand, wird nach dem Verlauf des Brustbeins geschaut. Krummes Brustbein ist ein Ausschlußfehler, also u.
Weiter, sind alle Krallen vorhanden, sind die Zehen gerade. Ggf. sieht man schon eine Entenfüßigkeit (Hintere Zehe wird angezogen).
Auf die Lauffarbe ist zu achten - fleischfarbig - dunkler Anflug gestattet. In diesem Jahr haben sich bei mir bei einigen wenigen Tieren gelbe Laufsohlen eingeschlichen.
Kopfpunkte- Kammfehler ausschließen, Wickelkämme, Gabelzacken, Kammauswüchse sind Ausschlussfehler- u. Augenfarbe beachten,
beidseitig orangerot ist gefordert. Kehllappen müssen gleichlang sein, keine Querfalten, nicht angeschoben, gut gerundet und rot sein.
Nun schau ich mir die Schwingen an. Ist die Axialfeder vorhanden- sonst Flügellücke, Spaltfedern und Drehfedern- alles Ausschlußfehler- u.
Sind die Schwingen durchgefärbt- Schilf (weiße Ferdern/ oder teilweise) ist ein grober Fehler, Bewertung b.
Nach dieser Kontrolle setzte ich die Tiere in die Ausstellungsbox.
Nun sehe ich nach, ob es Mißbildungen gibt wie krummer schiefer Rücken, schief getragener Abschluss (Schwanz), nochmals die Zehenstellung überprüfen.
Ist die Fußbefiederung ausreichend.
Jetzt lasse ich die Tiere erst einmal in der Ausstellungsbox um eine Gewöhnung zu erreichen.

Fortsetzung folgt
Jürgen