Marans-Club Deutschland e.V.
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Zuchtwartbericht von der HSS in Volkmarsen-Külte

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Beitrag von norbert Di Sep 17, 2013 3:53 am

Zuchtwartbericht von der HSS in Volkmarsen-Külte
Unsere 13. Clubschau war der 90. Kurhessischen LV-Schau angeschlossen. Die Ausstellung fand in der Nordwaldeckhalle in Volkmarsen-Külte statt.
Ausrichter war der örtliche Geflügelzuchtverein mit den Ausstellungsleitern H. Butterweck und G. Wachs an der Spitze. Für den Marans-Club war W. Scheuermann Ansprechpartner vor Ort. Alles war bestens organisiert und die Maransfamilie kommt gerne wieder. Einen Überraschungsbesuch stattete uns der 1. Vorsitzende
des belgischen Marans-Club, J.-F. Krins mit zwei Zuchtfreunden ab. Eine ausführliche Tierbesprechung mit den anwesenden Züchtern und den Sonderrichtern
B. Kexel und S. Leuschner rundete diese klasse Veranstaltung ab. Die Züchter präsentierten 116 Marans und 45 Zwerg-Marans. Wie immer war eine
Eierschau mit interner Bewertung angeschlossen. Marans
Den Anfang machten 2,4 Marans in Blau-Kupfer. Bei diesem noch jungen Farbschlag streut die Qualität in den Hauptrassemerkmalen noch deutlich. Auffällt,
dass farblich immer wieder Tiere gezeigt werden die entweder zu hell im Blau sind oder zu wenig Kupfer in der Halszeichnung zeigen. Gefallen konnten die Tiere
aber durch ihre massige Körpersubstanz und den vitalen Kopfpunkten. Die typischen Rückenlinien mit dem gewünschten Schwanzanstieg waren durchweg vorhanden,
auch Lauffarbe und Fußbefiederung zeigten sich in Ordnung. Die Kämme der Hennen dürfen nicht umliegen. Um den Zuchtstand weiter anzuheben,
kann und muss immer wieder auf die schwarzkupfernen Marans zurückgegriffen werden. Alleiniger Aussteller, der Tiere im Sg-Bereich, war M. Meyer.
Die 55 Tiere des Hauptfarbschlages Schwarz-Kupfer teilten sich in 23 Hähne und 32 Hennen auf. Hier ist nach wie vor die beste Qualität in der Rassigkeit festzustellen.
Die hochbewerteten Hähne zeigten den geforderten freien Stand mit einer guten Portion Körpermasse, neben der geforderten satten Kupferfarbe auf dem Halsgefieder,
den Decken und dem Sattelbereich. Wer hier Defizite hatte erreichte keine Sg-Note. Hähne mit dem sogenannten „Heiligenschein“ (ein heller, goldfarbener, waagerechter Streifen im Kupfer des Halsbehangs) im Halsgefieder sind nicht das Zuchtziel. Hier lässt der Farbstoff des Kupfers schon deutlich nach. Einige Spritzer Kupfer im oberen Brustgefieder sollte man nicht überbewerten und als Farbstoffreserve ansehen. Unfertige Schwanzpartien, schilfige Schwingen, dunkle Läufe, offene Schwänze (Dachschwänze) sowie Kammfehler müssen aussortiert werden und gehören nicht in einen Ausstellungskäfig. Argumente, wie „ der Hahn vererbt die dunkle Eischalenfarbe” sind für den einzelnen zwar o. K., aber die vorgestellten Tiere werden nach den z.z.t. gültigen Standard bewertet. Dass es geht, Eischalenfarbe mit den geforderten äußeren Rassemerkmalen zu vereinen, zeigten die Hähne von J. Brockmann und W. Dörfer mit hv96. Absoluter Höhepunkt der Kollektion und mit v97 bewertet wurde ein 1,0
von H. Wallenhorst. Die Hennen mit einer Reihe von prima Tieren, die feines sattes Kupfer zeigten und festes Gefieder hatten. Viele Fehler, meist wie bei den Hähnen, ließen die Note schnell in den Keller gehen. Es muss verstärkt auf unerwünschte Sporenbildung geachtet werden. Einmal in der Zucht verankert, ist dieses Übel schwer auszumerzen. Dass es auch anders geht zeigten die mit hv96 bewerteten Hennen von J. Brockmann, H. Wallenhorst und W. Scheuermann. Eine v97 Henne, die den derzeitigen Zuchtstand widerspiegelte, präsentierte M. Meyer. Wo waren die Tiere des überaus aparten Farbschlages Schwarz-Silber. Ein einzelner Hahn
konnte nichts über den derzeitigen Zuchtstand aussagen. Eine unheimliche Streuung der Rassemerkmale konnte man bei den 4,10 Gesperberten sehen.
Von klein bis groß und von hell bis dunkel war alles vertreten, verbunden mit deutlichen Ausschlussfehlern war das keine Werbung für diesen
ansprechenden Farbschlag. Tieren mit Doppelzacken im Kammschnitt und farblich eher an graue Mäuse erinnernd, standen aber auch Tiere gegenüber,
die die gewünschten Rassemerkmale auf sich vereinten. Dass die Zeichnung bei den Marans nicht der der Deutschen Sperber entsprechen soll und kann ist bekannt,
aber silberne Hälse und fast ungezeichnetes Körpergefieder sind stark zu verbessern. Der Farbschlag heißt Gesperbert und nicht Silberhalsig.
Die v97 Henne von S. Leuschner zeigte die gewünschte staatliche Größe und deutlich erkennbare Sperberung. Die 5,5 Weißen waren farblich in Ordnung.
Die Hähne und Hennen zeigten dieselben Fehler, wie die anderen Farbschläge bei den Kopfpunkten und Schwanzpartien. Was hier aber besonders schwer ins Auge fällt,
sind die stark blau angelaufenen Läufe. Diese Tiere sind nicht zur Zucht geeignet, weil diese Lauffarbe sich genetisch dominant vererbt.
Ob hier vielleicht französische Bresse eingekreuzt wurden, entzieht sich meiner Kenntnis. Vermuten könnte man dies.
Fakt ist mit dieser Lauffarbe kommen wir nicht weiter, weil sie ein Ausschlussmerkmal ist. Die hv96 Henne von S. Leuschner hatte die geforderten fleischfarbigen Läufe und unterstützt nun eine ernsthafte Zucht, um vielleicht in Zukunft das Manko der falschen Lauffarbe einzudämmen.
Zum Abschluss der großen Marans, noch 9,20 in Gold-Weizenfarbig. Das leidige Thema der Qualitätsstreuung erreichte bei diesem Farbschlag seinen Höhepunkt.
Farblich wurde alles, von hell bis dunkel und von klar bis gescheckt, geboten. Weizenfarbig bedeutet aber, dass die Farbe der Hennen ähnlich einem Weizenkorn sein muss. Etwas dunkler oder heller ist nicht entscheidend, aber eine gewisse Gleichmäßigkeit muss vorhanden sein. Wenn die Hähne einen zu großen weißen Afterfederbereich vorweisen, lässt meist die Farbe der Hennen nach. Warum so viele Hennen so gescheckt wirkten, muss noch geklärt werden. Rassetypisch ist das jedenfalls nicht.
Weiteres Manko ist die fehlende Körpersubstanz vieler Tiere, was bei den Hähnen am stärksten zum Ausdruck kam. Negativ aufgefallen sind besonders die offenen Dachschwänze der Hähne. Bei diesem trotzdem hoch attraktiven Farbschlag erreichte B. Fenske hv96 mit einer Henne. Da sich mehrere Züchter
den Gold-Weizenfarbigen verschrieben haben, ist hier durch Zucht und Auslese eine Zuchtstandsanhebung zu erwarten. Verbessert muss die nicht immer ausreichend vorhandene Fußbefiederung bei allen Farbschlägen werden. Besonders bei den Gold-Weizenfarbigen, hier ist bei manchen Tieren fast keine Befiederung mehr vorhanden.

Zwerg-Marans

Die 12,21 Zwerg-Marans in Schwarz-Kupfer zeigten schon eine gewisse Einheitlichkeit im Typ. Große Probleme machte die Übergröße einiger Hähne.
Viel Masse und ein hoher Stand, ähnlich der Zwerg-Langschans, wurden gezeigt und sind den Zwerg-Marans nicht eigen.
Großes Augenmerk ist in Zukunft auf die Lauffarbe zu legen. Hier hat sich eine gewisse blaugraue Farbe eingeschlichen. Der Standard verlangt eindeutig Fleischfarbene.
Tiere mit zu dunklen Läufen werden in Zukunft bei der Bewertung deutlich herabgestuft. Die Gefiederfarbe zeigt die gleichen Vorzüge und Probleme wie bei den großen Marans in Schwarz-Kupfer. Die Hennen zeigten eine fast einheitliche Größe bei guter Laufbefiederung und gefälligen Kopfpunkten. Abstufungen ergab die Intensität der kupfernen Halszeichnung. Zu wenig Zeichnung ist schlecht und zu gelbe Farbe entspricht nicht dem Zuchtziel. Die beiden Spitzenhähne mit v97 und hv96
zeigte H. Wallenhorst. Bei den Hennen stellte D. v. Essen die v97 Henne. Ein hv96 bekam J. Buhtz auf eine typische 0,1. Die 3,5 weißen Zwerg-Marans zeigten durchweg
die gewünschte saubere Farbe des Federkleides. Auch präsentierten sich die Tiere in einer gleichmäßigen Größe.
Probleme zeigten sich bei den Kämmen und vor allem störte die blaue Lauffarbe. D. von Essen präsentierte noch 2,2 Zwerg-Marans in Schwarz,
die aber noch nicht anerkannt sind. Trotzdem verkörperten diese Tiere schon Rassetyp und super Farbe mit Glanz.
Eine Vereinheitlichung der Größe ist aber noch anzustreben.

Fazit

Wichtig für die Zukunft ist eine einheitliche Bewertung der Tiere auf den verschiedenen Schauen durch die Sonderrichter. Die Züchter müssen wissen,
welche Rassemerkmale wichtig und vor allem richtig sind. Neben den Themen, die das Standardgerechte Aussehen unserer Marans und Zwerg-Marans betreffen,
steht aber immer noch die gewünschte dunkelbraune Eischalenfarbe im Vordergrund.
Bei der internen Eierbewertung der HSS zeigte E. König bei den Marans den besten Satz Eier.

Sascha Leuschner, Zuchtwart
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